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  Ursprünglich geht es in diesem Artikel um einen GTÜ-Test aus dem Jahr 2014. Es wurden unterschiedliche Billigreifen unter die Lupe genommen, die zu dieser Zeit am Markt erhältlich waren.

Die damalige Bilanz des GTÜ finden Sie weiter unten auf dieser Seite: Zum ursprünglichen GTÜ-Artikel

Zwar sind die damals getesteten Reifenmodelle heute nicht mehr in dieser Form erhältlich, doch deren Nachfolger und ein gewachsenes Angebot neuer Discount-Pneus verleiten Reifenkäufer zum Sparen. Am falschen Ende? Nach rund 10 Jahren ist es Zeit für ein Update der Billigreifen-Frage, findet die Reifen24.de Redaktion.

Budget Update: Haben sich „Billigreifen“ zur günstigen Alternative weiterentwickelt?

Sind die Resultate der Vergangenheit noch zeitgemäß und repräsentativ? Oder muss die unterste Preisklasse der Budgetreifen heute völlig neu beleuchtet werden? Sind Billigreifen immer noch „nur billig“ – oder haben sie sich zur günstigen Gelegenheit gemausert, die Sparpotenzial und sicheres Fahren vereint? Kann man alle Discount-Pneus über einen Kamm scheren – oder gibt es auffallend positive oder negative Ausnahmen?

Inhaltsverzeichnis

Alles Asien, oder was? Woher stammen Budgetreifen?

Alles Asien, oder was? Woher stammen Budgetreifen?

„Asiatische Pneus drängen auf den deutschen Markt“ – so wurde noch vor 10 Jahren im GTÜ-Test getitelt. Heute haben die Reifenmarken des unteren Preissegments – wie auch viele neue Autohersteller – längst Fuß gefasst. Das Feld der Discount Reifenmodelle und der Marken dahinter wird immer breiter.

Reifen zu Kampfpreisen werden natürlich nicht ausschließlich in Asien produziert, auch wenn sich Begriffe wie China-Reifen oder Asia-Reifen als Synonyme für Billgreifen festgefahren haben. Dennoch: Im weitesten Sinne stammen die meisten Budgetreifen aus Asien. Zu einem großen Teil sind führende Konzerne aus China und Taiwan mitsamt Untermarken präsent, aber auch in Ländern wie Indien oder der Türkei sind Budgetmarken angesiedelt.

Weitere günstige Reifenmarken haben ihre Produktionsstandorte in osteuropäischen Ländern wie z. B. Polen und Tschechien. Nichtsdestotrotz sind die meisten Billigreifen chinesischer Herkunft, denn China bildet eine starke Industrienation, nicht nur in der Reifen- und Automobilbranche.

Konzerne, Marken und Herkunft

Einige Markennamen und Logos tauchen regelmäßig in der Suche nach preisgünstigen Pneus auf. Zum Teil zählen gleich mehrere dieser Marken zu einem großen Konzern. Hier ein kleiner Auszug der Herkunftsländer, Konzerne und einzelnen Marken im unteren Preissegment.

China / Taiwan

Produkte der Marke WESTLAKE
Produkte der Marke GOODRIDE
Produkte der Marke WINRUN
Produkte der Marke SAILUN
Produkte der Marke TOURADOR
Produkte der Marke TRIANGLE
Produkte der Marke LINGLONG
Produkte der Marke LEAO
Produkte der Marke ATLAS
Produkte der Marke HIFLY
Produkte der Marke ONYX
Produkte der Marke SUNFULL
Produkte der Marke FEDERAL
Produkte der Marke OVATION

Indien

Produkte der Marke APOLLO
Produkte der Marke CEAT

Osteuropa

Produkte der Marke SAVA
Produkte der Marke KORMORAN
Produkte der Marke DEBICA

Warum haben Fernost-Reifen einen schlechten Ruf?

Perspektivwechsel: In westlichen Ländern herrschen meist strenge Zulassungsordnungen sowie hohe Qualitätsstandards und Sicherheitsansprüche. Führende Premiumhersteller wie bspw. Bridgestone oder Continental investieren besonderen Aufwand in die Entwicklung, Testung und die Materialien ihrer Produkte. So kommt es zustande, dass Premiumreifen einen höheren Preis haben.

Verkehrssicherheit wird in anderen Regionen der Welt, teils auch im asiatischen Raum, mitunter nicht so groß geschrieben, wie in den Absatzmärkten Europa oder USA. Die Produktion von Billgreifen ist gemeinhin mit weniger Entwicklung und Forschung sowie mit weniger hochwertigem Materialeinsatz verbunden. So können die Budgetreifen auch deutlich günstiger angeboten werden als etablierte Marken- und Premium-Pneus.

Niedrigerer Preis, weniger Leistung: Dabei handelt es sich nicht nur um eine Marketing-Strategie oder um Vorurteile. Neben den Produkten der Marktführer und bekannten Marken werden in unterschiedlichen Reifentests auch regelmäßig Budgetreifen-Modelle mit getestet – oder sogar ausschließlich in spezifischen Billigreifen-Tests. Es liegen also konkrete Daten, Fakten und Vergleiche vor, die den Billigreifen geringere Leistungswerte deutlich nachweisen.

Reifenhersteller LingLong

Ist Vorsicht gegenüber Budgetreifen berechtigt?

Verallgemeinert lässt sich zusammenfassen, dass weniger Entwicklungsarbeit und geringere Materialqualität die Fahrleistungen von Reifen deutlich verringern können. Immer wieder kommt es aber auch vor, dass günstige Testreifen im Einzelfall mit besonders gute Leistungswerten überzeugen, so zum Beispiel bei Bremsweg, dem Kurvenverhalten oder dem Abrollgeräusch.

Ferner sollte man nicht vergessen, dass „China-Reifen“, die in Deutschland, Europa oder anderen Märkten verkauft werden, hierfür zugelassen wurden. Das bedeutet, dass die günstigen Pneus den gängigen Sicherheits- und Qualitätsstandards der jeweiligen Region entsprechen und somit vielleicht im Vergleich zu höherwertigen Reifen schlechter abschneiden, insgesamt aber auch kein No-go sind.

Sind Billigreifen mit der Zeit besser geworden?

Mit Sicherheit sind sie das. Ebenso wie alle anderen Reifen am Markt. Das heißt: Heute erhältliche Budgetreifen sind nicht nur in deutlich größerer Auswahl und Vielfalt verfügbar, sondern auch besser als die Pneus, die vor vielen Jahren als Testobjekte bei der GTÜ herhielten.

Im Vergleich zu heutigen Marken- und Premiumreifen schneiden die günstigen Produkte aber doch meist spürbar schlechter ab, denn schließlich ist auch die etablierte „Elite“ in ihrer Entwicklung nicht stehengeblieben und setzt somit immer wieder neue Maßstäbe. Wie sehr sich Reifen entwickeln können, zeigt auch das Segment der Ganzjahresreifen. Diese sind erst seit ca. 2018 fest am Markt etabliert und wurden zunächst mehr belächelt als ernstgenommen. Die Allwetter-Technologie hat aber rasant Fahrt aufgenommen, sodass Ganzjahresreifen heute eine echte Alternative zu Sommer- und Winterreifen darstellen.

Wann lohnt es sich, Billigreifen zu kaufen?

Wenn Reifen bzw. das Fahrzeug, an dem sie montiert sind, wenig bewegt werden, können auch günstige Reifen ausreichen. Je höher die Laufleistung, desto mehr sollten Sie bereit sein, in Ihre Reifen zu investieren. Das gilt ebenso für die Einsatzzwecke der Reifen sowie für das Fahrzeug und dessen Leistung. Ein kleines, leichtes Stadtauto mit wenig Leistung kann guten Gewissens mit Budgetreifen betrieben werden. Wer aber bspw. täglich kurvige Landstraßen fährt oder weite Strecken über die Autobahn zurücklegt, sollte sich Richtung Marken- und Premiumreifen orientieren.

Grundsätzlich ist die Hürde, am Reifen zu sparen, unter sommerlichen Bedingungen geringer. Der Winter mit Schnee und Glätte verlangt einem Reifen im Zweifel alles ab. Wer hier am falschen Ende spart, nimmt hohe Sicherheitsrisiken in Kauf. Sommerreifen müssen zwar auch mit Regen umgehen, sind aber insgesamt seltener Grenzsituation ausgesetzt. Somit sollte die Entscheidung zum Billigreifen tendenziell eher bei Sommerreifen fallen.

Nicht zuletzt sind es auch die persönlichen Vorlieben und individuellen Fahrgewohnheiten, die die Reifenwahl maßgeblich beeinflussen sollten. Ein straffes, sportliches Kurvenverhalten, hoher Abrollkomfort oder höchste Sicherheit bei Aquaplaning sind Faktoren, die bei Billigreifen hohe Kompromissbereitschaft erfordern.

Auch hier bietet sich der Vergleich zur Ganzjahresreifen vs. Saisonreifen Frage an: Bei wenig Fahrleistung, mäßigen Ansprüchen und eher kleinen, weniger stark motorisierten Fahrzeugen, sind die Allwetter-Pneus eine sichere Wahl. Die Entscheidung für/gegen Ganzjahresreifen bzw. Budgetreifen sollte von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig sein. Weitere Perspektiven zur Verwendung von Budgetreifen erhalten Sie auch in unserem Info-Cockpit Artikel zur Reifenqualität & Verkehrssicherheit.

Welche Budgetreifen überzeugen?

Kaum ein Budgetreifen schafft es, in seiner Gesamtperformance an die höherwertigen Markenprodukte heranzureichen. Manchmal sind es aber einzelne Modelle, die in spezifischen Aspekten (z. B. Bremsverhalten oder Nasshaftung) sogar ihre Premiumkonkurrenz übertreffen. Auch haben manche Budgetmarken schon mit mehreren unterschiedlichen Reifenmodellen in verschiedenen Tests gezeigt, dass sie konstante Leistung und Qualität bieten können.

Von hervorragender Leistung ist angesichts des hohen Sparfaktors nicht wirklich zu sprechen, wohl aber von einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem weisen einige Marken eine spürbare Weiterentwicklung mit stetiger Leistungssteigerung auf.

Produkte der Marke MILESTONE
Produkte der Marke LINGLONG
Produkte der Marke LEAO
Produkte der Marke WESTLAKE
Produkte der Marke CEAT
Produkte der Marke LAUFENN
Produkte der Marke GENERAL TIRE
Produkte der Marke APOLLO

Wussten Sie eigentlich, dass viele Budgetreifen-Brands als Zweitmarken von Premiumherstellern geführt werden? Ein Qualitätsversprechen gibt es damit nicht automatisch, aber man darf davon ausgehen, dass die Kenntnisse und Technologien aus dem Premiumsektor auch Einfluss auf die Budgetreifen der Tochtermarken haben. Reifen24.de hat für Sie einmal genauer unter die Lupe genommen, wer zu wem gehört. Auch dies kann helfen, eine Entscheidung bei der Reifenwahl mit Sparpotenzial zu treffen.

Billigreifen im GTÜ Test - Die Erfahrungen

GTÜ Reifentest

Asiatische Pneus drängen auf den deutschen Markt, erschreckende Ergebnisse beim GTÜ-Reifentest!

Die Reifen am Fahrzeug sind das Sicherheitselement schlechthin, denn auf gerade mal etwa Postkarten großen Flächen gilt es, alle Kräfte auf die Fahrbahn zu übertragen – beim zügigen Beschleunigen, in flotten Kurven, ebenso wie beim Tritt auf die Bremse. Antiblockiersystem, Traktionskontrolle und andere moderne Assistenzsysteme nützen wenig, wenn bei der Qualität der schwarzen Sohlen gespart wird. Denn wenn es um die Sicherheit geht, spielen die Eigenschaften der Reifen eine entscheidende Rolle.

Beim Kauf von vermeintlich günstigen Reifen ist deshalb höchste Vorsicht geboten. Besonders sogenannte „Billigreifen“ aus chinesischer und teilweise osteuropäischer Produktion drängen verstärkt auf den deutschen Markt. Die GTÜ hat einige dieser Reifen in der gängigen Größe 225/45 R 17 einem umfangreichen Praxistest unterzogen – mit erschreckenden Ergebnissen.

Bei einer Vollbremsung auf nasser Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h hat im Vergleich zum Referenzreifen (49,9 m gesamt) der schlechteste der „Billigreifen“ einen um zwölf Meter längeren Bremswegs (61,9 m gesamt). „Das kann im schlimmsten Fall zu einem schweren Verkehrsunfall führen“, warnen die GTÜ-Experten. Selbst der beste der „Billigreifen“ kommt erst nach über sechs Metern mehr (56,2 m gesamt) zum Stillstand.

Nicht weniger erschreckend sind die Restgeschwindigkeiten beim Bremsvorgang aus 100 km/h. Während das Auto mit den Referenzreifen nach knapp 50 Metern steht, rauschen die Fahrzeuge mit den „Billigreifen“ mit Geschwindigkeiten von bis zu 44 km/h vorbei und kommen erst viele Meter weiter zum Stillstand.

Wie gut oder wie schlecht ein Reifen ist, zeigt sich auch beim Aquaplaning-Verhalten. Der Referenzreifen bleibt bei 80 km/ in der Spur und schwimmt nicht auf. Ganz anders die „Billigreifen“: Beim Überfahren der Nassfläche schwimmen die Pneus auf, das Auto untersteuert massiv und kann selbst durch heftiges Einlenken nicht auf Kurs gehalten werden. Der schlechteste Reifen schafft gerade mal 58 Prozent der Leistungsfähigkeit des Referenzreifens.

Ähnlich schlecht verhalten sich die „Billigreifen“ auf dem Handling-Kurs. Schon beim Anfahren fehlt es ihnen an Traktion und der Golf mit den Referenzreifen fährt vornweg. Die Billigreifen haben keine Chance: schlechtes Grippniveau, keine Seitenführung, heftige Lastwechselreaktion schon bei langsamer Geschwindigkeit und kaum Traktion.

Einige der Billigfabrikate mit Sommerreifenprofil werden mit M+S-Kennzeichnung auch als Winterreifen angeboten. Die GTÜ-Sicherheitsexperten raten vom Kauf solcher Reifen dringend ab, da die Testergebnisse im Nassverhalten allesamt verheerend sind.
So hat die GTÜ getestet

Die Reifen der Dimension 225/45 R 17 wurden auf zwei serienmäßigen VW Golf auf ihre Bremsweg-, Nässe- und Handling-Eigenschaften getestet. Als Referenzreifen diente ein europäischer Reifen der Marke Dunlop. Gefahren wurde der Test auf einer ausgewiesenen Reifenteststrecke in Deutschland. Eine spezielle Hard- und Software der neuesten Generation sorgte für präzise Messergebnisse. Sämtliche Daten wurden onboard erfasst und von Reifenexperten vor Ort ausgewertet.

Quelle: www.gtue.de