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Reifen schonen statt schädigen: Was tun fürs Gummi? Und was tunlichst vermeiden, damit die Bereifung länger lebt?

Autoreifen kosten: Das gilt nicht nur für 20 Zoll Premium-Pneus sondern auch für kleinformatige Budgetreifen. Klar, in Reifen steckt viel Material, Entwicklungsarbeit und sie müssen sicherheitskonform sein. Dementsprechend kann auf Dauer bares Geld gespart werden, wenn die Bereifung schonend behandelt wird, um länger Freude bereiten und Sicherheit gewährleisten zu können.

Doch wie können Autofahrer und/oder Fahrzeughalter ihre Reifen gezielt schonen? Welche Gefahren lauern akut, langfristig sowie auch heimlich auf das Gummi? Betreffen die Gefahrenquellen nur die Fahrpraxis oder können Autoreifen auch im unbewegten Zustand Schaden nehmen?

Reifen24 fasst die wichtigsten Dos & Don´ts zusammen, die sowohl hinter dem Steuer zählen als auch in der Garage, beim Parken oder beim Reinigen und Pflegen des Fahrzeugs beachtet werden sollten.

Rücksicht auf Reifen – beim Fahren

Niemand möchte gerne Opfer einer Reifenpanne werden und zu 100 % ist auch kein Autofahrer davor geschützt. Dennoch gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Risiko eines Reifenplatzers oder einer Einfahrverletzung deutlich schmälern.

Bordsteinkanten meiden

Kantsteine von Gehwegen, Verkehrsinseln, Beeten und ähnlichem sind natürliche Feinde der Reifen. Besonders raue Oberflächen können beim Streifen mit der Reifenflanke erheblichen Schaden anrichten – auch an Felgen. Sowohl an den Reifen als auch an den Felgen ist die Schwere der Schäden nicht immer direkt von außen erkennbar, sodass ein weitaus höheres Sicherheitsrisiko im Verborgenen liegen kann, als zunächst angenommen wird oder sichtbar ist. Besonders wenn eine Bordsteinbegegnung bei eher hohem Tempo erfolgt, nimmt das Risiko eines ernsthaften Schadens zu.
Auch das Auffahren auf höhere Kantsteine (z.B. zum Parken oder um in eine Einfahrt zu gelangen) sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Wenn es nicht anders möglich ist, sollte eine Kante gerade und möglichst langsam überfahren werden, sodass die Reifenlauffläche schonend im 90°-Winkel auf den Kantstein trifft.
Häufig ist auch das parallele Parken zu Kantsteinen im Alltag erforderlich. Bei unvorsichtigen Einparkmanövern können dabei beispielsweise die Reifenflanken mit hohem Druck gegen die abfallende Kante gepresst werden oder sie lagern schräg bzw. nur mit einer sehr kleinen Auflagefläche direkt auf der Kante. Auch solche Fälle können je nach Gewichtsverteilung, Reifenposition und auch Parkdauer Beeinträchtigungen der Reifen zur Folge haben.

Schlaglöcher mit Vorsicht genießen

Schlaglöcher lauern überall und ein Großteil dieser Verletzungen des Straßenbelags setzen dem Fahrzeug und den Reifen nur marginal zu. Besonders tiefe und scharfkantige Schlaglöcher sowie die mit ähnlichem Effekt lauernden Fräskanten von Straßenbaustellen können aber echte Reifenkiller sein.
Die Sicherheit im Straßenverkehr hat oberste Priorität und riskante Ausweichmanöver sollten auch der Bereifung zuliebe nicht in Betracht gezogen werden, doch ein möglichst langsames Überfahren der Gefahrenstelle kann schon einen Reifenwechsel weniger bedeuten. Derartige Reifenschäden, die durch Schlag oder Stoß entstehen, schlummern oft lange Zeit im Innern des Reifens (Karkasse) und können erst später zu einem Reifenplatzer führen.

Dem Pannenpotential ausweichen

Eine Reifenpanne lauert überall und es wäre utopisch zu glauben, man könne sich der Gefahr gänzlich entziehen. Doch Risiken vermeiden funktioniert fast immer und überall. Besonders häufige Gründe für einen Platten liegen in kleinen, spitzen und scharfen Gegenständen auf der Fahrbahn wie Scherben, Schrauben und Nägeln.
Haben Sie schon mal daran gedacht, bei der Altglas-Entsorgung am Container möglichst weit vom Container entfernt Ihr Fahrzeug abzustellen? Oder wenn es die Situation zulässt, nicht durch ein Neubaugebiet oder durch Baustellenbereiche zu fahren? Auch diese kleinen, bewussten Entscheidungen im Verkehrsalltag können das Leben Ihrer Reifen verlängern.

Reine Reifen-Routine – Gut zu wissen, am besten fest verinnerlichen

Es gibt viele kleine Details um Reifen und Räder, mit denen sich Ottonormalverbraucher normalerweise nicht beschäftigen. Manches davon ist allgemein bekannt, wird aber doch aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel oft vernachlässigt. Etwas Reifen-Routine sowie ein wachsames Auge, z.B. auf die Parkposition oder Standzeit eines Fahrzeugs, kann unter dem Strich sehr wertvoll für die Reifengesundheit und die Fahrsicherheit sein.

Reifendruck – Messen und anpassen

Der richtige Luftdruck ist entscheidend

Der angemessene Luftdruck eines Reifens tut mehr für seine Lebenserwartung, die Fahrdynamik und die Sicherheit im Straßenverkehr, als es viele Autofahrer annehmen würden. Nicht umsonst ist nahezu jede Tankstelle hierzulande mit einem Reifendruckmessgerät und Kompressor ausgestattet, die meist kostenlos nutzbar sind. Nutzen Sie dieses Angebot: Vor allem wenn Ihr Fahrzeug nicht zuverlässig geradeausläuft, sondern deutlich zu einer Seite zieht oder auch wenn Ihnen das Fahrverhalten generell zu schwammig oder zu hart erscheint, kann der abweichende Luftdruck eines oder mehrerer Reifen die Ursache sein. 
Der Griff zum Messgerät sollte aber auch abseits von solchen Auffälligkeiten regelmäßig erfolgen, wozu sich ein Intervall von etwa 2 bis 4 Wochen empfiehlt. Zu geringer Luftdruck führt zu höherer Reibung bzw. einem erhöhtem Rollwiderstand. Das Gummi des Reifens wird dadurch übermäßig belastet, wobei neben verstärktem Verschleiß und Schäden am Reifen auch ein erhöhter Kraftstoffverbrauch auftreten kann. Schon bei einem verringerten Luftdruck um 0,4 bar gegenüber dem Sollwert kann der Spritverbrauch um 0,3 Liter auf 100 km steigen.
Ein deutlich höherer Luftdruck als vorgeschrieben kann übrigens zur Verformung der Reifen führen, wodurch eine ungleichmäßige Profil-Abnutzung entsteht. Die Betonung liegt dabei aber auf „deutlich erhöht“, denn eine moderate Korrektur nach oben um etwa 0,1 bis 0,3 bar über Sollwert kann sogar vorteilhaft sein. Der leicht erhöhte Reifendruck vermindert den Rollwiderstand, Verbrauch und Verschleiß, ist dabei aber so marginal, dass dadurch der Fahrkomfort und die Sicherheit nicht beeinträchtigt werden.
Generell bewegt sich der vorgeschriebene Reifendruck für PKW bei etwa 2,2 bis 2,5 bar, was im Detail vom Fahrzeug und der Bereifung selbst abhängig ist. Welcher Reifendruck für Ihr Fahrzeug und Ihre Reifen gilt, erfahren Sie auf unterschiedlichen Wegen. Immer dabei, wenn der Reifendruck mal geprüft und ggf. angepasst werden muss: Eine Plakette an der B-Säule (sichtbar bei geöffneter Fahrertür) sowie auf der Innenseite des Tankdeckels oder ein Aufkleber im Handschuhfach zeigen alle Sollwerte für Vorder- und Hinterachse an. Ferner stehen die Werte im Handbuch des Fahrzeugs und können auch über Tabellen im Internet abgerufen werden.
Übrigens: Der Reifendruck Sollwert ist nicht immer statisch. Je nach Beladung (mitfahrende Personen, Gepäck, schwere Lasten im Kofferraum) muss der Wert ggf. um wenige Zehntel bar erhöht werden. Außerdem gilt es, beim Luftdruckmessen die Außentemperatur und die Reifentemperatur zu berücksichtigen. Da sich die Luft im Reifen bei Wärme ausdehnt, kann sich damit einhergehend auch der Reifendruck erhöhen. Ein Beispiel: Wenn Sie einen Reifen bei 13° C Außentemperatur mit 2,2 bar Druck befüllen, kann dieser bei 32° C schon auf 2,3 oder 2,4 bar steigen. Starken Einfluss hierauf hat auch der Fahrbetrieb, denn nicht nur durch die Außentemperatur, sondern auch auf längeren Fahrten steigt die Temperatur des Reifens naturgemäß. In Extremfällen, also bei sommerlichen Außentemperaturen, Sonnenschein, heißem Asphalt und langen Autobahnfahrten bei hohem Tempo kann der Reifendruck somit um bis zu 0,5 bar ansteigen.

Wenig Bewegung – Was Gummi müde macht

Grundsätzlich schadet es einem Reifen natürlich nicht, wenn er nicht bewegt wird. Der Knackpunkt liegt vielmehr darin, wo und wie das Gummi ruht oder gelagert wird. Es hat gute Gründe, dass Neureifen, die auf ihre Auslieferung warten oder auch Saisonreifen von Kunden, die in einer Werkstatt eingelagert werden, dabei in eine gewisse Komfortzone versetzt werden. Felgenbäume und Aufhängungsvorrichtungen für die heimische Garage haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, denn das Übereinanderstapeln der Reifen sollte vermieden werden. Der Grund: Die untenliegenden Reifen könnten sich durch den Druck von oben verformen und damit ein Sicherheitsrisiko bergen. Auch sollte die Berührung mit Ölen, Reinigungsmitteln und anderen Chemikalien vermieden werden. Sogar die Dämpfe solcher Mittel in geschlossenen Räumen können dem Gummi zusetzen. Werden Reifen bzw. Räder nicht separat gelagert sondern legen sie eine längere Pause auf dem Fahrzeug montiert ein, so kann es vor allem zu mechanischen Verformungen kommen. Ein gutes Beispiel bilden Saisonfahrzeuge, die oft über 6 Monate oder länger nicht bewegt werden. Sofern es sich anbietet, können ruhende Saisonfahrzeuge, Oldtimer oder andere Auto-Projekte auf alten, ausgedienten „Standreifen“ abgestellt werden, um die guten, fahrtauglichen Reifen sachgerecht zu lagern und vor der einseitigen Belastung zu schützen. Ist es notwendig, ein Saisonfahrzeug (z.B. Wohnmobil) auf den fahrtauglichen Reifen abzustellen, sollte hierbei der Luftdruck zuvor etwas erhöht werden. Zudem kann das Fahrzeug von Zeit zu Zeit um wenige Zentimeter bewegt werden, sodass nicht immer die gleiche Position am Reifen das gesamte Gewicht über die gesamte Standdauer trägt.
Auch Anhänger haben oft lange Standzeiten, bringen aber in der Regel weniger Gewicht auf die Reifen und sorgen damit für einen geringeren mechanischen Einfluss. Oft werden Anhänger ab draußen abgestellt, womit wiederum Hitze, Kälte, Licht und direkte Sonneneinstrahlung langzeitig auf die Reifen einwirken. Zu den optimalen Lagerbedingungen von Reifen (z.B. in Werkstätten) zählt auch ein angemessen temperiertes und dunkles Umfeld. Licht sowie direkte Sonneneinstrahlung lassen das Gummi nicht nur optisch verblassen, sondern können Reifen bei extremer Einwirkung auch porös machen.
Je nach Reifenalter (DOT-Kennzeichnung auf Reifenflanke) können solche Ermüdungserscheinungen des Materials schneller auftreten sowie auch Einflüsse wie Licht, Hitze und falsche Lagerung den Alterungsprozess von Reifen beschleunigen können. Bei älteren oder besonders stark beanspruchten Reifen sind nicht selten kleine Risse an der Reifenflanke sowie am Übergang zur Profilfläche erkennbar. Eine solche Porosität ist in gewissem Maße normal und nicht besorgniserregend, solange die Tiefe der Risse 1 mm nicht übersteigt. Sobald Risse 1 mm Tiefe erreichen oder übersteigen, sollte ein Reifen jedoch ausgetauscht werden.

Konzentration beim Radwechsel

Wie genau ein DIY-Reifenwechsel vonstattengeht und auf welche Details Sie dabei achten müssen, erfahren Sie Schritt für Schritt in unserem Reifen24 Radwechsel-Ratgeber. Dieser Abschnitt gibt Ihnen darüber hinaus hilfreiche Hinweise, inwiefern Reifen beim selbst durchgeführten Radwechsel Schaden nehmen können bzw. welche Fehler Sie frühzeitig vermeiden können.

Zeitpunkt des Radwechsels

Reifen und Felgen richtig pflegen

Vor allem Radwechsel im Frühjahr, von Winter- auf Sommerreifen, sollte perfekt getimt sein. Der zu frühe Wechsel kann bekanntermaßen für böse Überraschungen und echte Sicherheitsrisiken sorgen, denn auch an Ostern kann es noch schneien. Zu lange sollten Winterreifen aber keinesfalls in das Frühjahr und den Sommer hinein gefahren werden. Denn Winterreifen verfügen über eine deutlich weichere Gummimischung, die auch bei Minusgraden bestmöglichen Grip bieten soll. Steigen die Temperaturen im Frühjahr über + 7° C, wird das Gummi der Winterreifen übermäßig belastet und der Verschleiß nimmt zu.
Übrigens: Auch Ganzjahresreifen gelten offiziell als Winterreifen, die lediglich hinsichtlich der Anforderungen der Sommersaison angepasst sind. Eine pauschale Regel gibt es nicht, aber es kann tendenziell davon ausgegangen werden, dass auch Ganzjahresreifen im Sommer schneller verschleißen als die reinen Saison-Pneus. Winterreifen über die komplette Sommersaison zu nutzen, ist zwar nicht verboten, sollte aber grundsätzlich nicht in Betracht gezogen werden. Das gilt übrigens auch für Winterreifen an der Verschleißgrenze, die für eine ganze Wintersaison nicht mehr in Frage kämen. Es ist nämlich nicht nur der erhöhte Verschleiß, den Winterreifen im Sommer zeigen, sondern auch sicherheitsrelevante Aspekte wie längere Bremswege und schlechteres Handling.

Laufrichtung und Position am Fahrzeug beachten

Es gibt Reifen mit einer festen Laufrichtung und solche, die beidseitig verwendet werden können. Die Laufrichtung ist auf der Außenflanke des Reifen durch eine Pfeil-Grafik oder ähnliche Design-Elemente gekennzeichnet, meist mit dem Hinweis „Rotation“. Der Pfeil für die Laufrichtung muss im montierten Zustand der Räder in Fahrtrichtung zur Front des Autos zeigen. Ein entgegen der Laufrichtung montierter Reifen erleidet nicht nur extremen Verschleiß und sogar Schäden an der Lauffläche, es besteht auch ein hohes Sicherheitsrisiko sowie ein spürbarer Verlust an Fahrkomfort und Dynamik.
Sollte dieser Fehler während eines Radwechsels einmal auftreten, so wird sich dies in der Regel direkt anschließend durch laute Abrollgeräusche, Vibration und unruhiges Fahrverhalten bemerkbar machen. Und auch wenn dem nicht so ist, sollte die fehlerhafte Reifenstellung (soweit bekannt) unmittelbar korrigiert werden.

Schonende Einlagerung der Saisonreifen

Das Platzangebot in Garage, Schuppen oder Keller ist oft begrenzt, wobei ein Satz Räder spürbar zu Buche schlägt. Dennoch sollten Reifen (und Felgen) nicht achtlos untergebracht werden. Ein Felgenbaum oder entsprechende Aufhängungen für die Wand schaffen die besten Voraussetzungen, um das Material zumindest vor mechanischer Schädigung zu schützen. Gibt es keine besondere Lagerungsvorrichtung, sollten die Räder am besten aufrecht stehend nebeneinander gelagert und in regelmäßigen Abständen ein Stück weitergerollt werden.
Der Kontakt zu Ölen, Fetten, Reinigungsmitteln und anderen Substanzen sollte tunlichst vermieden werden. Auch Dämpfe solcher Mittel können über den Zeitraum einer halbjährigen Einlagerung ihre Konsequenzen für die Reifen mit sich ziehen. Insgesamt sind Sommer- und Winterreifen dunkel, kühl und trocken am besten aufgehoben und können so frisch und sicher ihre nächste Saison antreten.

Bei der Pflege

Grundlegend kann bei der Fahrzeugpflege und Wartung nichts Garvierendes mit den Reifen passieren. Ebenso gilt dies im umgekehrten, positiven Sinne übrigens bei der gezielten Reifenpflege. Es gibt am Markt eine unüberschaubare Flut von Discount-Pflegeprodukten bis hin zu kostspieligen Premiumvarianten.

Den Reifen gezielt Gutes tun? Überbewertet!

Besondere Mittel zur Lackreinigung und Politur, Felgenpflege oder Bremsenreinigung zeigen deutlich ihre unterschiedlichen Effekte, während spezielle Mittel zur Reifenpflege eher als „Nice-to-have“ betrachtet werden dürfen. In der Regel ist es die äußere, ästhetische Wirkung, die glänzende oder seidenmatte Optik der Reifenflanke, die sich als Ergebnis der Reifenkosmetika zeigt. Für die Lebensdauer oder Widerstandsfähigkeit der Reifen tun diese Mittel jedoch wenig. Immerhin: schaden kann die Aufmerksamkeit den Pneus nicht!

Chemische Reaktion?

Das sieht mit anderen Reinigern und Pflegemaßnahmen zum Teil aber anders aus. Die größte Vorsicht sollten Sie bei besonders aggressiven Mitteln walten lassen, so vor allem Bremsenreiniger.
Dieser ist deshalb für die Reifengesundheit relevant, weil er in unmittelbarer Nähe zu ihnen – an den Bremsen – angewendet wird. Aber keine Panik, wenn der Bremsenreiniger wirklich mal den Reifen trifft: Einfach mit einem feuchten Tuch abwischen! Eine schädliche Wirkung tritt erst auf, wenn sich der Bremsenreiniger über längere Zeit auf dem Gummi befindet – möglicherweise noch im prallen Sonnenschein.

Hochdruckreiniger: Bitte mit Feingefühl

Hochdruckreiniger sind perfekt für die Fahrzeugpflege und finden sich deshalb auch als wichtiges Equipment in Waschanlagen und Waschboxen wieder. Besonders Radläufe, Reifen, Felgen und Bremsen lassen sich mit dem starken Wasserstrahl schnell und effektiv säubern. Doch kann der hohe Wasserdruck bei falscher Anwendung auch den Reifen beschädigen?
Jain! Bei Verwendung eines Rundstrahlers, sehr hohem Wasserdruck und minimalem Abstand der Düse zum Reifen könnte die Reifenflanke tatsächlich Schaden nehmen. Hochdruckreiniger zur Fahrzeugreinigung sind darum meist mit einem Flachstrahler ausgestattet und einen Abstand von 20 cm unterschreitet man schon aus dem Gefühl heraus eher nicht, sofern nicht hartnäckige Insektenreste von der Windschutzscheibe entfernt werden sollen. Unter normalen Bedingungen gibt es also keinen Grund zur Sorge um die Reifen.

Einstellungssache: Ein Fall für die Werkstatt

Vieles rund um die Bereifung können Autofahrer selbst prüfen, beheben oder von vornherein vermeiden. In manchen Fällen hilft aber nur Rat und/oder Tat der Werkstatt. Denn Probleme mit den Reifen können auch mit anderen Fahrzeugkomponenten zusammenhängen, z. B. den Felgen oder dem Fahrwerk. Reifenschäden können entweder die Konsequenz aus anderen Schäden sein oder auch deren Ursache darstellen. Eine genaue Diagnose ist in solchen Fällen notwendig, um zu entscheiden, welche Komponenten ggf. weiter genutzt werden können und welche erneuert werden sollten.

Fahrwerk, Spur und Sturz

Nach vielen Werkstattarbeiten am Fahrwerk müssen anschließend Spur und Sturz neu justiert werden. Erfolgt die Einstellung nicht, kann es sein, dass die Räder nicht exakt parallel zur Fahrtrichtung (Spur) ausgerichtet sind oder dass sie auf der Vertikalachse zu stark nach innen oder außen geneigt sind (Sturz). In beiden Fällen können schon nach wenigen Hundert Kilometern derart einseitige Abriebbilder der Reifenlaufflächen auftreten, dass die Reifen schlichtweg unbrauchbar werden. Werden solche Unregelmäßigkeiten erst spät bemerkt, kann es sogar sein, dass das Gummi des Reifens so stark abgerieben wird, dass die innenliegenden Gewebeschichten auf der Lauffläche sichtbar werden. Solche Reifen können jeden Moment platzen und bergen ein hohes Sicherheitsrisiko.
Auch dann, wenn eine Korrektur von Spur und Sturz frühzeitig vorgenommen wird, sollte der Abrieb genau geprüft werden. Denn ist das einseitige Abriebbild schon fortgeschritten, kann auch die neue, korrigierte Fahrwerkseinstellung wiederum darunter leiden. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass auch fehlerhafte Reifen, Felgen oder Kompletträder die Fahrwerkskomponenten in Mitleidenschaft ziehen können. Ungleichmäßiges Rollen oder ungewöhnlich starke Vibrationen können dauerhaft für Schäden am Fahrzeug sorgen. Veränderungen an Spur und Sturz können ebenso wie viele andere Fahrwerksangelegenheiten durch Schlaglöcher, Bordsteine und ähnliche Begegnungen auf der Straße verursacht werden.

Felgen, Ausgleichsgewichte & Co.

Ein professioneller Radwechsel oder das Umziehen/Aufziehen von Reifen auf Felgen ist mit dem Wuchten der Räder in einer speziellen Maschine verbunden. Die dabei in das Felgenbett eingesetzten Ausgleichsgewichte können sich bei der Fahrt schon mal lösen. Eine Unwucht im Rad entsteht, die beim Fahren spürbar sein kann, aber nicht muss. Schäden an Reifen und Felgen können auf Dauer aber so oder so entstehen.
Es ist außerdem möglich, dass ein Reifen eine Schlaglochbegegnung zunächst ohne eigene Blessuren verkraftet, die Felge allerdings einen deutlich Schlag oder Riss mitnimmt. Wird die Fahrt mit defekter Felge (und intaktem Reifen) unbeirrt bzw. unbemerkt fortgesetzt, so kann dadurch auch der Reifen sowie unter Umständen das Fahrwerk in Mitleidenschaft gezogen werden.

Fazit

Ja, Reifen sind für grobe Zwecke und hohe Belastbarkeit konzipiert. Ein jeder Reifen ist dafür vorgesehen, in seinem Leben mehrere Tausend Kilometer zurückzulegen, Geschwindigkeiten weit jenseits der 100 km/h über lange Distanzen standzuhalten, scharfe Kurven zu nehmen und raue Fahrbahnuntergründe zu überqueren. Und das alles, während er ein Viertel des Fahrzeuggewichts schultert.

Trotz alledem sind Autoreifen unter gewissen Gesichtspunkten aber auch sehr sensibel. Vor allem vor dem Hintergrund der Material- und damit der Verkehrssicherheit sollten Autofahrer einige Details nicht nur beachten, sondern vielmehr noch in ihren Alltag als Verkehrsteilnehmer fest integrieren. Die Langlebigkeit der Reifen als echter Kostensparfaktor gibt weiteren Ansporn, die Reifen nicht nur zu fahren, sondern auch zu schonen und zu prüfen

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