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Reifen der Zukunft: Interessante Perspektiven auf die Pneus von Morgen

Reifen entwickeln sich ständig weiter

Vergleicht man unser heutiges, automobiles Straßenbild mit dem vor wenigen Jahren, so sind wir zumindest gefühlt zu großen Teilen schon längst in der Zukunft angekommen. Neben futuristischen Fahrzeugdesigns von nahezu allen bekannten Automarken prägt auch ein rasant steigender Anteil von Elektrofahrzeugen unseren Straßenverkehr – in der Großstadt-Rush-Hour ebenso wie in der idyllischen Provinz.

Elektromobilität und Hybridfahrzeuge haben zum Teil andere Anforderungen an elementare Komponenten wie Reifen und Räder. Zudem ist der allgemeine Innovationsdrang in der Wirtschaft und speziell der Automotive-Branche groß. Der Klimawandel und die hohe Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen sind weitere Faktoren, die die Weiterentwicklung von Autoreifen vorantreiben. Da wird man neugierig auf einen Ausblick in die Zukunft…

Wohin – und worauf – bewegen wir uns in zwei, fünf oder gar zehn Jahren?

Unsere Ziele in Zukunft – und auf welchen Reifen wir sie erreichen wollen

Innovationen und Visionen auf dem Reifenmarkt gibt es in ganz unterschiedlicher Hinsicht. Je nach Anforderungsbereich und verfolgtem Ziel können die Ausrichtung der Entwicklung und damit die Reifen der Zukunft unterschiedliche Formen annehmen. Dass aber jede zukunftsweisende Reifenentwicklung hohen Ansprüchen an Effizienz in der Produktion und im Betrieb entspricht, gilt unabhängig vom eigentlichen Innovationsfaktor. Auch mit dem Trend stetig steigender Sicherheitsaspekte sollte jeder futuristische Reifen mitlaufen.

Mit Blick auf bestehende Prototypen, Konzepte und Visionen bewegen sich einige Entwicklungen in Richtung nachhaltiger und hocheffizienter Reifen mit neutraler Umweltbilanz, während andere besondere Fahrsicherheit, Dynamik und Komfort in den Fokus nehmen. Wieder andere Ausblicke zeigen echte Multitalente unserer mobilen Zukunft, die wir mit Spannung erwarten dürfen. Höchstwahrscheinlich nicht in 3 oder 5 Jahren, aber vielleicht in 10 oder 15 Jahren.

Nachhaltigkeit, Effizienz, Recycling & Co.

Die Konzentration auf Effizienz und Nachhaltigkeit ist vor allem vor dem Hintergrund des massiv fortschreitenden Klimawandels sehr hoch. Viele handelsübliche Reifenmodelle über alle Qualitätsklassen hinweg sind schon heute gezielt auf sehr hohe Effizienz abgestimmt und tragen auch entsprechende Namen wie Eco und Efficient.

Wenn es um Nachhaltigkeit vor allem in der Produktion und im Material geht, steht uns eine richtungsweisende Entwicklung bereits seit vielen Jahren zur Verfügung: Runderneuerte Reifen. Die Recycling Pneus stellen zwar keine innovative Vision für morgen dar, aber sie sind heute bereits eine wertvolle Alternative für kostenbewusste Autofahrer – und für die Umwelt.

Einen wachsenden Recyclingstoff-Anteil wird man künftig auch in Neureifen beobachten können. Das wiederverwendete oder zumindest recyclebare Material sowie nachhaltigere Produktionsfaktoren sind wichtige Themen der Reifenindustrie. Ob Neuvorstellung eines modernen Reifens oder visionäres Konzept für die ferne Zukunft: Immer deutlicher wird die Nachhaltigkeit von Reifen verfolgt und kommuniziert.

Spezielle Reifenentwicklungen für Elektrofahrzeuge

Im August 2022 betrug der Anteil von E-Autos auf deutschen Straßen rund 16 %, wie der ADAC basierend auf Zahlen des KBA berichtete. Die Elektromobilität erfreut sich zurecht hoher Beliebtheit, denn die Vorteile von Elektroautos sind zahlreich und überzeugend. Die neue Technologie verlangt aber mitunter auch nach besonderem Kontakt zur Straße. Das Gewicht der Fahrzeuge durch die Akkus sowie die „ungewohnten“ Antriebseigenschaften verglichen mit konventioneller Verbrennertechnik stellen teils andere Anforderungen an Reifen. So haben sich hohe und schmale Reifen für Elektrofahrzeuge etabliert: also solche Reifenmodelle mit hohem Durchmesser und einer schmalen Lauffläche.

Bekannte Reifenhersteller haben bereits spezielle Modelle für Elektroautos am Markt, wie Michelin ePrimacy, Continental EcoContact 6 oder Hankook Kinergy Eco 2. Pirelli hat für die speziellen Eigenschaften von E-Autos und Hybriden sogar die Pirelli ELECT-Technologie entwickelt und dafür eine eigene Reifenrubrik geschaffen. Tendenziell und aktuell noch sind es eher die Big Player der Reifenindustrie, die die Mittel und Technologien haben, E-Auto-Reifen zu spezialisieren und deren Entwicklung stärker voranzutreiben. Doch auf lange Sicht wird die Reifenbranche sich flächendeckender der zunehmenden Elektrifizierung des Straßenverkehrs angleichen.

Vernetzte und intelligente Reifen

Smartphone, Smart Home, Smart Watch… und Smart Tire? So ähnlich, denn ganz so künstlich-intelligent wie Handys und Häuser müssen Reifen auch übermorgen voraussichtlich noch nicht sein. Doch etwas sinnvolle Sensorik und Vernetzung mit dem Fahrzeug kann echte Vorteile schaffen. Damit hat Continental bereits im Jahr 2017 neugierig gemacht – mit der Vorstellung der Konzepte ContiSense und ContiAdapt. Die richtungsweisenden Ansätze sollen zum einen Veränderungen am Reifen erkennen und diese ans Fahrzeug bzw. den Fahrer melden. Das kann bspw. eine Einfahrverletzung durch einen Nagel sein. Zum anderen soll sich das Reifenprofil an den Untergrund sowie äußere Bedingungen anpassen und somit entsprechend den Anforderungen höhere Fahrsicherheit in wechselnden Situation gewährleisten. Die tatsächliche Umsetzung dieser bereits mehrere Jahre alten Konzepte hängt maßgeblich von anderen Entwicklungen der Fahrzeugindustrie ab. Der Gedanke der Conti-Entwickler geht dabei vor allem in Richtung automatisiertes und autonomes Fahren.

Eine grundsätzlich andere Technologie, die aber eine sehr ähnliche Richtung einschlägt, kommt von Pirelli und soll bereits in absehbarer Zeit in einigen ausgewählten Reifenmodellen des Herstellers verfügbar sein. Fahrer erhalten mit der Pirelli Cyber Tyre Technolgie durch im Reifen fest integrierte Sensoren wichtige Informationen auf die Bordelektronik übermittelt. Sehr vereinfacht dargestellt ist die Cyber Tyre Sensorik ein stark erweitertes RDKS, denn neben Luftdruck werden auch die Reifendaten wie Modell und Abmessungen dargestellt. Außerdem nehmen die Sensoren Fahrdaten von der Straße auf und wandeln sie in entsprechende Informationen für den Fahrer um oder aber in Aktionen der Bordelektronik wie z.B. Temporeduzierung bei Glätte oder Aquaplaning. Um die vom Reifen gesendeten Monitoring Daten auch auf dem Smartphone oder Tablet abrufen zu können, gibt es von Pirelli außerdem die Connesso App.

Automotive Science-Fiction oder realitätsnahe Reifenpraxis?

Es gibt zukunftsweisende Reifentechnologien, die sich zum Teil heute schon im Ansatz auf Straßen weltweit behaupten. Und es gibt visionäre Ideen, die wie aus dem Drehbuch von Hollywood-Regisseuren wirken. Dieser Vergleich ist übrigens nicht so weit hergeholt, wie er zunächst scheint. Erinnern Sie sich an den Science-Fiction Blockbuster „I, Robot“ mit Will Smith. Der Film erschien bereits im Jahr 2004 in den Kinos und seine Handlung spielt sich im Jahr 2035 ab. Eigens für dieses Zukunftsszenario entwickelte Audi ein Concept Car, das eine wesentliche Rolle in dem Sci-Fi-Krimi einnahm. Der Audi RSQ Prototyp verfügt über kugelförmige Räder, die ihm deutlich mehr Flexibilität jenseits der etablierten, linearen Steuerbarkeit von konventionellen Fahrzeugen verleihen.

Eine ähnliche Gesamtanmutung wie der Audi RSQ weist auch das Konzeptfahrzeug Vision AVTR von Mercedes Benz auf – extrem futuristisch eben. Das visionäre Mercedes Fahrzeug wurde 2020 vorgestellt, inspiriert von James Camerons Avatar-Verfilmung. Die Kugelform und das Prinzip der Räder unterscheidet sich zwischen den Audi und Mercedes Prototypen zwar grundsätzlich, aber der Effekt im etwaigen Praxiseinsatz weit in der Zukunft dürfte sich als gleichermaßen flexibel und vorteilhaft erweisen. Nicht nur in puncto Verschleiß, Sicherheit, Dynamik und Wendigkeit könnten Kugelreifen echten Vorsprung bedeuten: Auch die Infrastruktur würde aus dieser neuen Rad-Reifen-Form profitieren. Parkplätze könnten beispielsweise deutlich platzeffizienter genutzt werden.

Auch Goodyear hat als einer der hochrenommiertesten Reifenhersteller der Welt kugelförmige Räder und Reifen konkret ins Visier genommen. Schon 2016 stellt die Traditionsmarke ihre innovative Vision vom Spherical Wheel, dem Goodyear Eagle-360 vor. Die in sich geschlossene Radkugel soll per Magnetfeld im Radhaus des Fahrzeugs gehalten und gesteuert werden, ohne dass eine physische Verbindung zwischen Rädern und Fahrzeug besteht. Dieses bis ins Detail durchdachte Konzept fasst die Ideen aus dem Audi RSQ sowie viele weitere angestrebte Eigenschaften intelligenter und effizienter Zukunftsräder zusammen. Die beeindruckenden Vorteile hat Goodyear in einem animierten Video zum Eagle-360 sehr gut und nachvollziehbar gebündelt. Ähnlich wie bei den Continental Konzepten ContiSense und ContiAdapt bleibt auch die Umsetzung des Goodyear Kugelrads weitestgehend von anderen Fortschritten und Innovation von Automobilherstellern und Zulieferern abhängig.

Erkennbare Trends für die Zukunft: Ohne Luftdruck, mit 3D-Druck

Neue Technologien vom Hersteller Hankook

Betrachtet man die Gesamtheit aller Rad-Reifen-Visionen, so tauchen zwei zentrale Aspekte bei vielen Konzepten parallel auf: Nicht-pneumatische Reifen und 3D-Druck-Räder. Die Oberfläche des Goodyear Eagle-360 Kugelrads soll beispielsweise mittels 3D-Druck individualisierbar werden. Außerdem hat Michelin ein von Korallenstrukturen inspiriertes Reifenkonzept vorgestellt, das nicht nur 3D-gedruckt, sondern auch voll kompostierbar sein soll. Generell ist die 3D-Druck-Technologie für Reifen von Michelin keine Zukunftsmusik mehr: Hier informiert Michelin über die Nachhaltigkeitsaspekte und die bessere Umweltbilanz 3D-gedruckter Reifen. Auch viele weitere Reifenhersteller, Automarken und Zulieferer stützen sich bei ihren Prototypen und Visionen auf die Vorteile der 3D-Drucktechnologien.

Ebenfalls im 3D-Druckverfahren gefertigt ist der nicht-pneumatische Reifen Uptis von Michelin. Das Highlight an diesem seriennahen Konzept ist die Tatsache, dass der Reifen völlig ohne Luftdruck auskommt. Der Uptis ist dabei aber nicht nur ein Reifen, sondern eine fest verbundene Rad-Reifen-Kombination. Durch die Lamellenstruktur im Rad ist nicht länger ein hoher Luftdruck erforderlich, um Autos effizient und mit geringem Rollwiderstand von A nach B zu tragen. Zudem bringen konventionell pneumatische Reifen, also solche, deren Funktionsweise auf Luftdruck basiert, immer auch ein hohes Pannenpotential mit sich. Diese Gefahr schließt der Michelin Uptis aus, denn auch mehrere Einfahrverletzungen, die einen zeitgemäßen Luftreifen zum direkten erliegen bringen würden, tangieren den nicht-pneumatischen Uptis in seiner Funktion nicht. Auch der Aufwand um Luftdruckmessung & Co. entfällt, womit der luftlose Reifen nahezu wartungsfrei betrieben werden kann. Nach 10 Jahren Forschung und 15 Patenten soll der Uptis bereits im Jahr 2024 in Serie auf die Straße gehen. Die Entwicklung ähnlich lamellenförmiger, luftloser Reifen ist auch bei Bridgestone voll in Fahrt. Mehr zu Bridgestone Airless Tires hier.

Abschließend, wenn es um die „Zukunft von Reifen“ oder auch um die „Reifen der Zukunft“ geht, sollte eine große Portion Science-Fiction und ein visionärer Blick ganz weit ins Übermorgen nicht fehlen. Der Reifenhersteller Hankook spendiert hierzu einige wirklich interessante Ideen. Viel Vergnügen mit Hankooks Zukunftsperspektiven im Video.