Alpine Alufelgen: Welche Leichtmetallräder sind winterfest?
Leichtmetallfelgen im Winter: Welche Alus sind resistent gegen Eis, Schnee und Salz? Und warum?

Dass Stahlfelgen eine zuverlässige und günstige Wahl für den Winter darstellen, ist längst bekannt. Seit Jahrzehnten werden Autos im Oktober mit Winterreifen auf Stahlfelgen bestückt – und optional noch mit Radkappen verschönert.
Aber was ist eigentlich mit Alufelgen zur kalten Jahreszeit? Sind die Leichtmetallräder ebenso resistent gegen Nässe, Kälte, Schmutz und Streusalz wie ihre stählernen Alternativen? Oder wird es zum teuren Spaß, wenn das hochwertige Aluminium eine Wintersaison mit all ihren Einflüssen durchläuft?
Kurz & knapp vorab: Das Wichtigste zu Winterfelgen
Nicht alle, aber ein Großteil. Im Schnitt erfüllen 3 von 4 Felgenmodellen die Eigenschaften für den winterlichen Betrieb. Wichtig dafür ist vor allem eine komplett lackierte Oberfläche.
Alufelgen werden vor allem dadurch als winterfest deklariert, dass sie eine durchgehende und mehrschichtige Klarlackversieglung haben. Durch die geschlossene Oberfläche dringen Salz und Schmutz nicht zum eigentlichen Felgenmaterial, dem Aluminium durch.
Felgen mit besonderen Oberflächen sind nicht ausreichend vor Nässe, Salz und Schmutz geschützt. Das betrifft u. a. polierte, gebürstete oder hochglanzveredelte Felgendesigns sowie mehrteilige Schmiederäder.
In vielen Fällen entscheidet der ästhetische Anspruch, auch im Winter eine attraktive Fahrzeugoptik zu genießen. Grundsätzlich sind die leichteren Alufelgen aber auch hinsichtlich Fahrdynamik und Komfort die beliebtere Wahl. Zudem sind nicht für alle modernen Fahrzeuge die passenden Stahlfelgen verfügbar.
Nicht winterfeste Leichtmetallräder können schnell Schaden nehmen. Erst optisch und zunehmend auch substanziell. Die Korrosion bzw. Oxidation des Aluminiums durch Straßensalz ist deutlich sichtbar und kann bspw. auch dazu führen, dass der Reifen durch Felgenschäden Luft verliert.
Warum eigentlich die Frage nach winterfesten Felgen?
Der Winter setzt nicht nur dem Menschen, sondern auch dem Material und der Technik ordentlich zu. Neben leeren Batterien, vereisten Türschlössern und Rostbildung können unter der Kälte, dem Schmutz, der Nässe und dem Streusalz auf den Straßen auch die Felgen leiden.
Robuste Stahlfelgen können über die kalten, nassen Monate zwar oberflächlichen Rost ansetzen, der ist aber nur optisch störend und für die Substanz der Felgen nicht weiter schädlich. Stahlfelgen sind eine günstige und praktisch orientierte Wahl, bei der das „Gutaussehen“ eher eine nebensächliche Rolle spielt.
Anders sieht es bei Alufelgen aus: Diese sind nicht nur leicht, sondern auch schön und sie verleihen dem Fahrzeug das gewisse Etwas. Die Frage, ob Leichtmetallräder auch im Winter genutzt werden sollten, ist also durchaus berechtigt, denn das Auto darf natürlich auch von Oktober bis Ostern optisch glänzen. Und wenn wir uns Winterschuhe, dicke Jacken und Mützen kaufen, dann auch solche, die uns gefallen, oder?
Jetzt kommt das ABER: Die winterlichen Bedingungen, insbesondere das Zusammenspiel aus Nässe und Salz, greifen das Material an – genauer genommen das Aluminium, aus dem die Felgen im Kern gefertigt sind. Alufelgen sind in den allermeisten Fällen teurer als Stahlfelgen, könnten aber, sofern nicht wintertauglich, bereits nach einer Wintersaison aussehen, als wären sie zehn Jahre gealtert.

Was macht Alufelgen wintertauglich?
Ja es gibt wintertaugliche Alufelgen – und davon sogar mehr, als man zunächst vielleicht annimmt. Bei einem Rundumblick über alle am Markt verfügbaren Felgen beträgt der Anteil der wintertauglichen Exemplare mehr als drei Viertel.
Alufelgen, die für den Winter geeignet sind, werden in der Regel nicht speziell als winterfeste Produkte konzipiert. Sie können selbstverständlich auch zu jeder anderen Jahreszeit gefahren werden und sind durch ihre allgemeine Wintertauglichkeit auch nicht explizit teurer.
Die Resistenz gegen Wettereinflüsse, Schmutz und Salz beruht in erster Linie auf der Fertigung der Felgen. Insbesondere ist dabei wichtig, dass sie eine durchgehend lackierte Oberfläche besitzen, die das eigentliche Material der Felge von äußeren Einflüssen abschottet. Felgenhersteller gehen mit ihren modernen Produkten zunehmend auf den alpinen Alufelgen-Trend ein und fertigen immer mehr Leichtmetallräder, die über mehrere Klarlackschichten verfügen und damit den winterlichen Herausforderungen trotzen können.
Woran erkenne ich wintergeeignete Alufelgen?
Ein einheitliches Attribut wie z. B. das Alpine Symbol für Winter- und Ganzjahresreifen gibt es bei Aluminiumrädern nicht. Wie aber bereits erwähnt ist eine gleichmäßige Felgenbeschaffenheit mit einer geschlossenen, dicken Klarlack- oder farbigen Lackschicht ein erster grober Anhaltspunkt für die Wintertauglichkeit.
Viele Felgenhersteller deklarieren ihre Modelle als winterfest oder eben nicht. Im Zweifel können Sie sich beim Felgenhersteller direkt sowie im Handel oder der Werkstatt konkret zu den Wintereigenschaften informieren.
Bei Reifen24.de können Sie Ihre Auswahl ganz einfach anhand der Filteroption auf winterfeste Felgen reduzieren. Zu erkennen sind die wintergeeigneten Leichtmetallräder in unserem Onlineshop an dem Symbol mit dem Schneekristall. Und auch bei der Konfiguration von Winterkompletträdern oder der Kombination aus Ganzjahresreifen und Alufelgen kann die Produktauswahl auf winterfeste Alus spezifiziert werden.

Warum sind nicht alle Leichtmetallräder wintertauglich?
Heute sind immer mehr Aluräder winterfest. Vor vielen Jahren sah das noch ganz anders aus. Und hin und wieder bekommt man ältere oder auch neuere, nicht winterfeste Felgen zu Gesicht, die unter Salz, Nässe und Kälte sichtlich gelitten haben. Zunächst sind die Schäden optischer Natur, wenn das Salz-Wasser-Gemisch unter den Lack dringt und das Aluminium zum Korrodieren bringt.

Die Korrosion oder auch Oxidation des Leichtmetalls wird vor allem durch weiße, salzig wirkende Adern sichtbar. Später werden die betroffenen Stellen größer und flächiger. Das Blühen führt zunehmend dazu, dass sich oberflächliche Schichten lösen und schließlich auch substanzielle Schäden auftreten können. Diese Schäden können das Aluminium vor allem am Felgenhorn derart schwächen, dass der Luftdruck des Reifens nicht mehr gehalten werden kann.
Bei modernen Alufelgen, die nicht für winterliche Bedingungen ausgelegt sind, handelt es sich oft um spezielle Modelle für das hochklassige Tuning-Segment oder um besonders ausgefallene Designs. Insbesondere polierte, gebürstete oder hochglanzveredelte Felgenoberflächen sind empfindlich gegen den Winterstress. Auch wenn diese Oberflächen lackiert sind, dann meist nur sehr dünn, sodass Streusalz, Splitt und Nässe leichtes Spiel haben, einzudringen. Auffällig für die fehlende Wintereigenschaft sind oft auch mehrteilige Felgen oder solche, die zwei oder mehr unterschiedliche Oberflächenoptiken kombiniert aufweisen (z. B. schwarz lackiert und silber gebürstet).
Winter-Alus: Nicht nur fahren, sondern auch pflegen
So groß die Auswahl an wintertauglichen Leichtmetallfelgen auch sein mag: Unverwundbar sind sie nicht. Je länger sich festsitzender Schmutz und vor allem die Kombination aus Salz und Feuchtigkeit ihren Weg bahnen können, desto eher können auch winterfeste Felgen angegriffen werden.
Da die Wintertauglichkeit vor allem auf der schützenden Klarlackschicht basiert gilt zudem, dass Schadenseinwirkungen von außen zu Schwachstellen werden können. Ein präsentes Beispiel: Bei hohem Schnee ist eine Bordsteinkante schnell übersehen, außerdem können Splitt und Steinschlag den Lack in Mitleidenschaft ziehen.
Der regelmäßige Besuch in der Waschanlage mit Unterbodenwäsche ist deshalb besonders ratsam – für die Alufelgen wie auch für das gesamte Fahrzeug. Einerseits, um etwaige Schäden schneller erkennen und andererseits, um Langzeitschäden vorbeugen zu können. Je nach Felgendesign und Verschmutzungsgrad kann die Pflege der Winterräder auch mal hartnäckiger ausfallen.
Wenn die Waschanlage mal nicht ausreicht, ist auch das gelegentliche Reinigen von Hand ratsam, um ein Felgenleben zu verlängern. Und das betrifft nicht nur Felgen: Auch die Schonung und Pflege von Reifen kann sich vor allem auf lange Sicht lohnen.